Gedenken an Befreiung des KZ-Außenlagers in Münichholz

Viele von ihnen wurden brutal ermordet oder kamen durch unbeschreibliche Arbeitsbedingungen zu Tode. Die Häftlinge des Außenlagers Steyr waren in den Steyr-Werken, im Straßenbau und bei der Errichtung von Luftschutz-bunkern eingesetzt.

Anhand von Bildern und kurzen Biografien wird bei der Befreiungsfeier am Montag, 6. Mai, um 17.30 Uhr beim Denkmal in der Haagerstraße an das Schicksal zweier Häftlinge und einer Zwangsarbeiterin erinnert. Jede Deportation in ein Konzentrationslager betraf einen Menschen mit einem konkreten Namen, einem konkreten Gesicht. Sie wurden von den Nationalsozialisten zu namenlosen Wesen, zu Nummern gemacht.

„Wir erwarten auch wieder eine Delegation der französischen Lagergemeinschaft ‚Amicale de Mauthausen’ mit ihrem Präsidenten Claude Simon“, sagt Karl Ramsmaier, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Steyr. Auch Angehörige der spanischen Häftlinge, die in Steyr eine große Gruppe darstellten, werden an der Feier teilnehmen.

Zum Thema „Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus“ wird der Linzer Strafrechtswissenschaftler Alois Birklbauer die Gedenkrede halten. „Das System des Nationalsozialismus mit tausenden vollstreckten Todesurteilen ohne faire Gerichtsverfahren, mit Folter zur Geständniserlangung oder mit versklavender Zwangsarbeit in den Konzentrationslagern kann nicht einmal eine Spur von „Gerechtigkeit“ für sich beanspruchen“, sagt Birklbauer.

Die Musikgruppe „I Fisakkordeonisti“ wird die Mauthausen-Kantate von Mikis Theodorakis zur Aufführung bringen. Am Ende der Feier werden beim KZ-Denkmal Kränze niedergelegt und eine Gedenkminute abgehalten. Alle Interessierten sind zu der Feier herzlich eingeladen.